Der Kreisvorstand der FDP Goslar ist in großer Sorge über die Waldschäden und dem katastrophalen Zusammenbruch des Ökosystems Harz. Die bisherige Diskussion wird der Dringlichkeit der Wiederbewaldung nicht gerecht.
Der Kreisvorsitzende Florian Schmidt erinnerte daran, dass ein Hektar Wald ca. 6 t CO² und 5 t Staub/Ruß bindet und ca. 4 t Sauerstoff freisetzt. Bezogen auf 5000 ha Brachflächen bedeutet dieses eine verlorene Umweltleistung von 30.000 t CO², 25.000 t Staubbindung und die Produktion von 25.000 t Sauerstoff für unsere Region. Die dem Klima angepasste Wiederaufforstung ist eine der wichtigsten Investition für die Zukunft und das Ökosystem unserer Harzregion. Dieses Thema ist nicht nur für den Naturpark Harz, sondern für alle Bewohner, Gäste und Gewerbetreibende brandaktuell.
Die FDP kritisiert, dass anstatt auf diese Umweltauswirkungen hinzuweisen, den Mangel an Sachlichkeit in der Wortwahl der Presseberichte.
Kommentare und Berichte verschweigen dabei wichtige Fakten: Im Jahr der Fusion 2005 entschied die neue Leitung des NP, die bis dahin erfolgreiche Bekämpfung des Borkenkäfers (BK) zu beenden. Mit dem fiktiven „Sicherheitsstreifen“ von 500 m Breite an der NP-Grenze würde man ein Übergreifen auf die benachbarten Wirtschaftswälder verhindern. Der Borkenkäfer würde nur wenige 100 m weit fliegen. Eine völlige Fehleinschätzung der Fachleute! Man ignoriere sowohl die Beobachtungen von Praktikern im Harz, als auch die in Bayern publizierten wissenschaftlichen Erkenntnisse, dass der Borkenkäfer viele Kilometer weit fliegt. So konnte sich der Käfer sehr schnell bis in die letzten Winkel des Harzes verbreiten.
Angefeuert durch das extrem trockene Klima als Brandbeschleuniger wurde daraus ein Flächenbrand.
Durch diese Entwicklung wurden nicht nur staatliche Waldflächen, sondern auch in vielen Privatforsten und kommunale Forsten die Arbeit von Generationen vernichtet und diese Forstgemeinschaften an den Rand der wirtschaftlichen Existenz getrieben.
Die FDP im Kreis Goslar fragt sich, warum im Nationalpark Harz nun mehr als 2/3 der Gesamtfläche aus der Kategorie „Entwicklungszone“ jetzt herausgenommen werden und als voll entwickeltes „Naturdynamik-Gebiet“ deklarieren werden sollen. Das verhindert dort die notwendige Pflanzung von Laubbäumen auf ehemaligen Fichtenwaldflächen. Der ursprüngliche Urwald des Harzes mit 80 % Laubholz kann so nicht erreicht werden.
Der Kreisvorstand der Freien Demokraten fordert eine schnelle Wiederbewaldung mit geeigneten Baumarten.
Es ist eine Fehleinschätzung, dass man einer Ideologie zuliebe ohne forstliche Reparaturen die 1000 Jahre Fehlentwicklung Fichtenmonokultur plötzlich sich selbst überlassen will.
Auch die Touristen werden mittelfristig die grausamen Todwälder des Harzes meiden, wenn nicht die ökologisch und ökonomisch wichtige Wiederbewaldung kraftvoll vorangetrieben wird.