In der letzten Sitzung der FDP Goslar diskutierte der Vorstand mit einigen Junglandwirten über die wirtschaftliche Lage der landwirtschaftlichen Betriebe des Vorharzes. Sind unsere mittelständischen Höfe in 10 Jahren noch überlebensfähig? Diese Frage stellten sich nach Ansicht von Christian Rehse jun., Agrar Betriebswirt, viele der gut ausgebildeten Jungbauern. Es fehle in der Politik an Anerkennung für die Arbeit der Landwirtschaft, dazu kommt die überzogene Bürokratie mit ständig neuen Gesetzen und Verordnungen. Die jungen Landwirte sein es auch leid, ständig den Prügelknaben für selbsternannte Experten abzugeben. Die Land- und Forstwirtschaft braucht vor allem eine verlässliche Agrarpolitik und Planungssicherheit für die Betriebe, um weiterhin auf hohem Umwelt- und Tierwohlstandard eine große Auswahl hochwertiger Nahrungsmittel zu produzieren. Die heutigen Betriebsinhaber wollen ihre Betriebe an die kommende Generation weitergeben und behandeln schon aus dem Grund die natürlichen Ressourcen mit größter Sorgfalt. Allerdings müssen dafür auch ausreichende wirtschaftliche Rahmenbedingungen gewährleistet sein.
Der FDP-Vorsitzende Florian Schmidt betonte, dass die Freien Demokraten auch die Weiterentwicklung landwirtschaftlicher Betriebe durch Umbauten und Neubau von Ställen vorantreiben wollen. Bauanträge müssen genehmigt werden, wenn die notwenigen Voraussetzungen erfüllt sind. Stillstand ist Rückschritt! Die Errichtung von neuen Ställen ist nach seinen Worten Voraussetzung für mehr Tierwohl und die wirtschaftliche Entwicklung landwirtschaftlicher Betriebe. Umsetzung von Tierwohlkonzepten benötigt vor allem Platz. Moderne Ställe hier in Deutschland bieten die besten Haltungsbedingungen für Tiere weltweit.
Breite Diskussion nahm die Vielfalt und der Bestandserhalt der Insekten ein. Die FDP und die Landwirte sprechen sich für wirkungsvolle Schutzmaßnahmen im Rahmen des „Niedersächsischen Weges“ – eine gemeinsame Plattform von Naturschutzverbänden und der Landwirtschaft – aus. Die Maßnahme der Bundesregierung zum Insektenschutz werden von den Landwirten kritisch bewertet. Die FDP setzt im Rahmen des Vertragsnaturschutzes auf eine Zusammenarbeit mit Naturschutz und Landwirtschaft.
Viele Bauer gehören forstwirtschaftlichen Genossenschaften an, die zurzeit durch das Wald-sterben in ihrer wirtschaftlichen Existenz gefährdet sind. Die FDP unterstützt den klimaangepassten Waldumbau im Rahmen der wissenschaftlichen Erkenntnisse, vorrangig mit heimischen Bäumen, aber auch unter der Verwendung der Douglasie, Roteiche, Küstentanne oder anderer Baumarten. Vielfalt im Waldumbau sichert zukünftige Erkenntnisse und erhält den Wald trotz des Klimawandels für die nächsten Generationen.
Wie sehr den Bürgern die schnelle Wiederaufforstung und der Schutz des Waldes am Herzen liegen, wird nach Ansicht der FDP in den zahlreichen privaten Initiativen deutlich. Aus ökonomischen und ökologischen Gründen können die Verantwortlichen diese wichtigen Investitionen nicht auf die lange Bank schieben. Das Land Niedersachsen fördert dankenswerterweise die Wiederbewaldung mit erheblichen Zuschüssen. Die Arbeit muss jedoch vor Ort geleistet werden. Die Wälder des Harzes und Vorharzes sind für die Freien Demokraten nicht nur für unsere Bürger und Touristen ein beliebter Erholungsraum, sondern auch der Lebensraum für eine Vielzahl von einheimischen wertvollen Tier-, Pflanzen- und Pilzarten.